Viel Wirbel um einen kleinen Zwirbel

Nur ein Gschichtli, aber ein gutes: Jungkritiker Gustavo und sein Papa verbringen den Sonntagmorgen bei Frau Holle und ihrem fidelen Gehülfen.

Sie wird fies behandelt und muss putzen, kochen, waschen und Schnee schaufeln, während sich die Schwester gönnt und gönnt und gönnt – Kuchen, Schlaf und Unverschämheiten aller Art. «Kuchen ist eh nicht gesund, gäll?», meint Gustavo, um das fleissige Vreneli ein wenig zu trösten. Zum Glück hilft Frau Holles Assistent Zwirbeli der benachteiligten Tochter mit ein paar Zaubereien aus. Am Schluss – Sie wissen es – gibt es Gold für die eine und Pech für die andere. Die Moral, die sitzt. 

Die Inszenierung der Zürcher Märchenbühne nach der Dialektfassung von Jörg Schneider – Regie Philippe Roussel – hat alles, was ein Märchen braucht: Drama und Moral, Witz und Spektakel (Zwirbeli scheint tatsächlich zaubern zu können! Da werden Kinderhälse ganz lang!). Und Figuren, an denen man sich festhalten kann, auch wenn sie federleicht über die Bühne hüpfen.

Nach gut 90 Minuten diskutieren wir noch eine Glacé-Länge darüber, wie praktisch es wäre, so ein Kissen wie Frau Holle zu haben und überall Schnee hinschütteln zu können. «Ich könnte jeden Tag mit den Skis in den Chindsgi!» malt sich Gustavo aus.

Doch bevor das Ganze zu politisch wird – wie nachhaltig arbeitet wohl Frau Holle? Alles koscher bei der Schneeerzeugung? –, wechseln wir die Szenerie und stürmen den nächsten Spielplatz.

 

«Frau Holle» ist noch bis am 30. März im Theater Hechtplatz zu sehen. Am 29. Und 30. März finden neu zwei Zusatzvorstellungen statt.

Weitere Informationen und Tickets unter theaterhechtplatz.ch oder maerchenbuehne.ch

Von Adrian Schräder am 13. März 2025 veröffentlicht.

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